Einen Schlaganfall zu erkennen, ist keine Kunst.

4.000 Menschen trifft der Schlaganfall jährlich in Niederösterreich. Die gute Nachricht: Auch Sie können bleibende Behinderungen abwenden oder sogar Leben retten! Mit dem FAST-Test erkennen Sie Schlaganfall- Symptome sofort und können rasch die Rettung rufen. Der FAST-Test soll für uns alle so selbstverständlich sein wie der Sicherheitsgurt im Auto. Also eine einfache Vorsichtsmaßnahme, die im Ernstfall Leben rettet!

Video FAST-Test

Sehen Sie sich gleich unser Kurzvideo (25 sek.) an,
in dem der FAST-Test einfach erklärt wird.

Teilen Pfeil

Teilen Sie es bitte mit
Freunden und Bekannten!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall ist ein akuter medizinischer Notfall.

Er kann lebensbedrohlich sein und schlägt ohne Vorwarnung zu. Dabei kommt es zu einer Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn. Meistens ist die Ursache ein Blutgerinnsel. Je länger kein Sauerstoff ins Gehirn kommt, desto mehr Gehirnzellen sterben ab.

Das kann zu bleibenden Hirnschäden, Behinderungen oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Ein Arzt in weißem Kittel hält MRT-Aufnahmen eines Gehirns in den Händen; mehrere Bereiche auf den Bildern sind rot markiert.

Je nach Ursache unterscheidet man zwei Hauptformen des Schlaganfalls:

Illustration eines Schlaganfalls: Es wird ein Hirninfarkt durch ein verstopftes Blutgefäß dargestellt. Also wenn ein Blutgerinnsel oder Plaque den Blutfluss zu einer Arterie im Gehirn beeinträchtigt.

1. Hirninfarkt

Der Hirninfarkt (Ischämischer Schlaganfall) wird durch den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn hervorgerufen. Also wenn ein Blutgerinnsel oder eine Auflagerung durch Atherosklerose den Blutfluss durch eine Gehirnarterie unterbricht. Zu einem Hirninfarkt kommt es wesentlich häufiger als zu einer Hirnblutung.

Illustration eines Schlaganfalls. Es wird eine Hirnblutung gezeigt. Ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn verursacht eine Blutung, die als dunkler Bereich im Gehirn dargestellt ist.

2. Hirnblutung

Im Fall einer Hirnblutung (Hämorrhagischer Schlaganfall) platzt ein Gefäß im Gehirn. Der dadurch entstehende Bluterguss drückt in der Folge auf das Hirngewebe.

Im Krankenhaus können Blutgerinnsel durch spezielle Therapien aufgelöst oder entfernt werden, wodurch der normale Blutfluss wiederhergestellt werden kann – aber nur innerhalb der ersten Stunden. Auch bei Hirnblutungen ist das rasche Erkennen und das Setzen von Maßnahmen oft lebensrettend. Daher ist es wichtig, beim ersten Anzeichen eines Schlaganfalls schnell zu reagieren und sofort die Rettung zu rufen.


Wie erkenne ich einen Schlaganfall?

Mit dem FAST-Test kann man den Verdacht auf einen Schlaganfall sofort überprüfen. Der Test stammt aus dem englischsprachigen Raum: FAST bedeutet nicht nur schnell, sondern in diesem Fall steht F für „Face“ (Gesicht), A für „Arm“, S für „Speech“ (Sprache) und T für „Time“ (Zeit).

Fast-Test zur Schlaganfallerkennung: Der Fast-Test beschreibt vier schnelle Prüfungen. Erstens: Gesicht. Man schaut, ob eine Gesichtshälfte herabhängt oder ein Lächeln schief wirkt. Zweitens: Arme. Die betroffene Person soll beide Arme heben. Wenn ein Arm absinkt oder nicht gehalten werden kann, ist das auffällig. Drittens: Sprache. Man achtet darauf, ob die Person verwaschen, stockend oder ungewöhnlich spricht. Viertens: Zeit. Wenn eines dieser Anzeichen auftritt, zählt jede Minute, und es sollte sofort der Notruf 144 gewählt werden. Schon bei EINEM Anzeichen.

Wie verhalte ich mich im Notfall richtig?

Egal, ob Sie selbst betroffen sind oder jemand in Ihrer Umgebung:
Machen Sie den Schnell-Check mit dem FAST-Test:

 

LÄCHELN! Geht das?

Face (Gesicht). Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist dies nicht möglich bzw. hängt ein Mundwinkel, dann 144 wählen! Übrigens: Hat man den Verdacht, selbst gerade einen Schlaganfall zu erleiden, ist dieser Test auch vor einem Spiegel möglich.

NEIN → SOFORT RETTUNG RUFEN!

Ja, nächste Frage:

Icon eines Gesichts mit schiefem Mund – Hinweis auf ein mögliches Lähmungszeichen im Gesicht.

ARME VOR! Beide Arme nach vorne strecken. Möglich?

Arm. Bitten Sie die Person beide Arme nach vorne zu strecken. Können beide Arme gleichermaßen in dieser Position gehalten werden? Oder sinkt einer der Arme ab oder kann er nicht gehalten werden? Ist das der Fall, kann eine Armschwäche aufgrund eines Schlaganfalles dahinterstecken. Wählen Sie 144!

NEIN → SOFORT RETTUNG RUFEN!

Ja, nächste Frage:

Icon einer Person mit herabhängendem, kraftlosem Arm – mögliches Zeichen für einen Schlaganfall.

NACHSPRECHEN! Einen einfachen Satz
nachsprechen lassen. Ist er verständlich?

Speech (Sprache). Bitten Sie die Person einen einfachen Satz nachzusprechen. Wie zum Beispiel „Die Blumen blühen gelb.“ Ist die Person nicht in der Lage, den Satz klar verständlich auszusprechen, kann eine Sprachstörung im Rahmen eines Schlaganfalles vorliegen und 144 sollte sofort gewählt werden.

NEIN → SOFORT RETTUNG RUFEN!

Icon einer Person mit Sprechblasen und Fragezeichen – Hinweis auf Sprachoder Verständigungsstörungen.

SCHNELL REAGIEREN!
Time (Zeit). Trifft mindestens eines dieser Anzeichen zu, dann: Sofort 144 wählen! Denn: Bei einem Schlaganfall geht es um Zeit. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Patientin bzw. der Patient möglichst rasch in ein geeignetes Klinikum transportiert wird, damit eine zielgerichtete Behandlung nicht zu spät erfolgt.

Icon einer Stoppuhr mit markiertem Zeitsegment, das auf dringend notwendiges rasches Handeln hinweist.
Icon eines Mobiltelefons mit Hinweis: Schon bei einem Anzeichen Notruf 144 wählen.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollten Sie ohne zu zögern den Notruf 144 wählen. Die Notrufexpertinnen und Notrufexperten von Notruf Niederösterreich unterstützen Sie bereits während des Telefonats, indem sie gemeinsam mit Ihnen den FAST-Test durchführen. Dadurch können mögliche Anzeichen sofort erkannt und die Dringlichkeit kann frühzeitig eingeschätzt werden. Parallel dazu wird der Rettungsdienst umgehend alarmiert, sodass das nächstgelegene geeignete Einsatzmittel bereits auf dem Weg ist, während Sie noch telefonieren. Auf diese Weise wird keine wertvolle Zeit verloren und die bestmögliche Versorgung schnellstmöglich sichergestellt.


Weitere wichtige Maßnahmen:

  • Am Telefon so viele Informationen wie möglich geben: Name, Adresse, Symptome, …
  • Selbst Ruhe bewahren, betroffene Person mit den Worten „Hilfe ist unterwegs“ beruhigen.
  • Person mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern, im Falle von Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen (auf die gelähmte Seite).
  • Enge Kleidung lockern, um Atmung zu erleichtern.
  • Laufend Atmung und Bewusstsein kontrollieren.
  • Keine Getränke oder Medikamente verabreichen (mögliche Schluckstörung).
Eine bewusstlose Frau liegt aufgrund eines vermuteten Schlaganfalls auf dem Boden, während ein Mann den Notruf wählt und eine weitere Frau sich zu ihr herunterbeugt, um Erste Hilfe zu leisten.

Welche Risiken gibt es und wie kann man vorsorgen?

Etwa 80 % der Schlaganfälle könnten vermieden werden. Hier finden Sie die häufigsten Risiken und was Sie dagegen unternehmen können.

Hoher Blutdruck

Blutdruck regelmäßig kontrollieren (lassen), um dem führenden Risikofaktor für Schlaganfälle vorzubeugen. Weitere Infos auf www.gesundheitskasse.at/blutdruck

Icon eines Blutdruckmessgeräts – Hinweis auf hohen Blutdruck.

Rauchen

Das Risiko eines Schlaganfalls wird durch Rauchen verdoppelt. Mit dem Rauchen aufzuhören zählt somit zu den effektivsten Maßnahmen. Weitere Infos auf www.rauchfrei.at und am Rauchfrei-Telefon: 0800 810 013 (Mo bis Fr von 10:00 bis 18:00 Uhr)

Icon einer brennenden Zigarette – Symbol für Rauchen.

Alkohol

Zu viel Alkohol kann den Blutdruck und damit das Schlaganfallrisiko erhöhen. Genießen Sie Alkohol nur gelegentlich und in kleinen Mengen.

Icon mit einer Flasche und einem Weinglas – Symbol für Alkoholkonsum.

Ungesunde Ernährung

Cholesterin und wenig gesättigte Fette möglichst reduzieren und hohen Salzkonsum vermeiden. Lieber öfter zu Obst, Gemüse und Vollkornprodukten greifen.

Icon mit Teller, Gabel und Messer – Symbol für Ernährung.

Zu wenig Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivitäten können helfen, den Blutdruck zu senken und damit das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren. Einfache Maßnahmen lassen sich auch im Alltag einfach umsetzen: Treppe statt Lift nehmen, spazieren gehen, für kurze Strecken Rad statt Auto wählen, …

Icon einer Person mit betontem Bauch – Hinweis auf Übergewicht.

Interessante Links

Selbsthilfegruppen Schlaganfall: Dachverband NÖ Selbsthilfe
www.selbsthilfenoe.at/gruppe-finden

Fakten-Checks rund um den Schlaganfall
www.medizin-transparent.at/thema/herz-kreislauf

Qualitätsstandard Schlaganfall für Österreich
Qualitätsstandard Integrierte Versorgung Schlaganfall

Bewegung, Ernährung, mentale Gesundheit
www.noetutgut.at
www.gesundheitskasse.at/bewegt

Tipps fürs Arzt-Patienten-Gespräch
www.gemeinsam-gut-entscheiden.at/fuer-patientinnen

Unsere Partner